Diejenigen, die meine Artikel regelmäßig lesen, wissen, dass ich Italien liebe und das meiste in diesem wunderschönen Land akzeptiere und oft mit einem Schmunzeln und Posta Italiana in der Toskanaviel Geduld hinnehme. Aber die italienische Post hat mir in dieser Woche den letzten Nerv geraubt.Leider war das wieder ein ganz typisches Beispiel für die italienische Bürokratie und die „langsame“ Arbeitsweise und – Mentalität der Italiener (ja, ja, ja, Ausnahmen gibt es immer wieder) – aber ich bin einfach immer noch tierisch genervt.

Wie ich ja schon im Dezember berichtet hatte, habe ich mich entschlossen, ein Konto in der Toskana bei der Post zu eröffnen, da hier viele Transaktionen und Überweisungen nur funktionieren, wenn man ein italienisches Konto hat (zum Beispiel Handy aufladen,  Gas Rechnung zahlen usw.). Diese Woche nun, nachdem ich 5 Mal in der Postfiliale in Cascina war, etwa 16 Unterschriften leisten musste, 3 Mal mit der Kundenhotline telefoniert hatte und nun die gesamte Belegschaft der Postfiliale kenne (die mich jetzt aber nicht mehr sehen können), habe ich endlich mein Konto offiziell eröffnet und sogar eine „online-Genehmigung“. Diese italienische online-banking banking Genehming hat mich den letzten Nerv gekostet.

Als Ausländerin, die nicht in Italien gemeldet ist, bekommt man keine online banking Genehmigung bei der italienischen Postbank

Schon das Konto zu eröffnen war mühsam und langwierig, aber als ich dann auch noch nach einer online-banking Erlaubnis gefragt hatte, fing der Alptraum an. Jeder der italienischen Postbeamten mit dem ich gesprochen hatte und den ich fragte, was ich denn nun ausfüllen und tun sollte, um endlich mich endlich für das online banking zu registrieren, gab mir eine andere Auskunft. Fakt bleibt, dass keiner der Hinweise dazu führte, dass ich mich online bei der Post (Posta Italiana) unter www.poste.it anmelden konnte.

Die Kunden Hotline bei der italienischen Post hat 3 unterschiedliche Auskünfte zum gleichen Thema gegeben

Auch die „Numero verde“ (kostenlose Kunden Hotline) hat mir unterschiedliche Auskünfte gegeben. Der beste war dann der letzte Anruf. Der freundliche Italiener am Kundentelefon meinte dann nach einigen Minuten am Telefon zu mir, ob ich denn Ausländerin sei und in Deutschland gemeldet. Nachdem ich dies bestätigte, meinte der Italiener am Telefon nur, als Ausländern, die nicht in Italien gemeldet sei, könne ich nur Faxe mit online banking weiterleiten, ansonsten keine weiteren online-Funktionen ausführen.  Da ich dieses Telefonat direkt in dem italienischen Postamt geführt hatte, konnten die beiden Angestellten meine Reaktion live mitbekommen. Ich war ein paar Sekunden sprachlos und dann bin ich fast ausgeflippt. Ich meinte daraufhin zu der freundlichen und sehr ruhigen (fast lethargischen) Kundenbetreuerin der italienischen Post, wenn ich nicht sofort (nachdem ich 5 Mal bereits in dem Postamt gewesen bin und mir keiner eine derartige Information gegeben hat) eine offizielle Genehmigung für alle online banking Vorgänge bekomme, dann würde ich innerhalb von wenigen Minuten mein Konto wieder auflösen und eines bei einer Bank eröffnen. „Was nützt mir denn ein Konto in Italien, wenn ich keine online Banking Vorgänge machen kann“, sagte ich noch dazu.

Italienische Kraetivitaet hat wieder gesiegt: war aber muehsam und langwierig

Es dauerte keine 2 Minuten und auf einmal standen 3 Postbeamte neben mir, einer davon war der Direktor der Filiale Cascina in der Toskana, der nur meinte, so etwas hätte er noch nie gehört und es könne nicht sein, dass ich kein online banking machenPostamt in Cascina Toskana Italien dürfe. Er würde schon eine Lösung finden. Ich solle doch bitte am nächsten Tag noch einmal wiederkommen und dann hätte er eine Lösung. Ich war immer noch sprachlos und meinte, ich würde dann zum 6. Mal innerhalb der letzten 2 Wochen in dieser Filiale erscheinen und meine Geduld wäre langsam am Ende. Ob er mir denn wirklich zusichern könne, dass dann alles gelöst sei. Ja, er gab mir sein Wort. Ich bin dann ziemlich genervt abgefahren und es dauerte keine 5 Minuten, da bekam ich eine sms und einen Anruf, dass ich nun registriert sei bei Banca Italia online banking und ich könne am nächsten Tag mein „lettore“ (eine Art Schlüssel für die Transaktions-Pins) abholen.

Inoffiziell bin ich jetzt Residente in Italien: aber nur fuer das online banking bei der Postbank

Als ich dann heute Morgen (hoffentlich zum letzten Mal) in diese Bankfiliale in Cascina kam, war bereits alles vorbereitet, ich wurde sofort von dem Direktor Luca persönlich abgefangen und nun habe ich doch tatsächlich alle Zugänge bekommen. Der Trick, warum es jetzt geklappt hat, war, dass ich jetzt als italienische Mitbürgerin (zumindest im System bei Posta Italiana) registriert bin. Es hat mal wieder die italienische Kreativität gesiegt. Es hat mich allerdings unendlich viel Zeit und Nerv gekostet, aber ich bin jetzt zumindest glückliche Besitzerin eines Postbank Kontos….bleibt zu hoffen, dass es nicht noch mehr „negative“ Überraschungen gibt und ich wirklich „glücklich“ damit werde.
Aber es sei jeder vorgewarnt, wenn er es mit der italienischen Post zu tun hat, dann immer viel Zeit und Geduld mitbringen…

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