Nachdem ich nun schon einige Wochen in bella Italia lebe, um genau zu sagen in der Toskana, habe ich begriffen, wie wichtig Kommunikation in diesem schönen LAND ist.
Ohne Kommunikation, d.h. reden reden reden läuft hier in Italien nichts.
So z.B. meine Erfahrung in der italienischen Post. Ich sage ganz bewusst in der Post und nicht mit der Post. Das liegt daran, dass die Post in Italien ein Ort der Kommunikation ist.

Die italienische Poststelle ist ein besonderer Ort der Kommunikation
Dort wird nicht nur die monatliche Strom – oder Gasrechnung, oder die Autoversicherung und das Park-Strafticket bezahlt, nein, die nette Dame in der Poststelle gibt auch private Tipps und nimmt sich für jeden Kunden reichlich Zeit, fragt nach seiner Gesundheit, nach den Enkelkindern, nach dem Wochenende usw..
Das führt dazu, dass man mindestens mit einer Wartezeit von 30-40 Minuten rechnen muss, kommt man an einem Tag, wo die ENEL (Strom) Rechnung verschickt wurden, kann das Warten gut und gerne sogar über 1 Stunde dauern. Langweilig wird es nicht, denn alle reden während des Wartens miteinander und sprechen über die Neuigkeiten der Region.
Am Anfang stand ich in der italienischen Poststelle von Vicopisano und konnte es kaum glauben, ich schaute immer auf die Uhr, war ungeduldig und nervös und wurde zusehens gestresster – ich war allerdings die Einzige, die sich stressen ließ. Bis ich mir dann sagte, entspanne dich doch, Du hast momentan die Zeit, und Du lernst gleichzeitig viel über die Menschen in deiner neuen toskanischen Heimat Vicopisano kennen.
Das entspannte mich dann ein wenig, aber den Zeitdruck, den ich aus meiner jahrelangen Managertätigkeit kannte, kann ich bis heute nicht ganz ablegen.
Da machten auf einmal auch die 3 Stühle im Postraum einen Sinn für mich, denn die Wartenden, besonders die älteren Damen und Herren des Dorfes, setzten sich dann gerne mal hin, um gemütlich weiter zu sprechen und Kommentare abzugeben. Sie schienen gar keine Eile zu haben, ließen sogar hin und wieder eine andere wartende Person durch, da sie ja gerade mitten im Gespräch waren.
So lernte ich viel über Land und Leute der Region kennen und die Leute lernten mich, die „bionda tedesca“ kennen.
Aber zurück zur Post, ich musste mich auch erst daran gewöhnen, dass all meine Anliegen und Fragen, die ich an die freundliche Dame am Schalter stellte – ich war ja schließlich neu im Dorf und im Land und hatte viele Fragen – gleich alle Anwesenden in der Post mitbekamen und dann auch mit kommentierten. Geheimnisse gibt es hier kaum.
Hat aber auch den Vorteil, dass man schnell bekannt ist, alle im Dorf Vicopisano mich bereits nett grüßen und ich immer einen guten Tipp oder Rat bekomme, wenn ich mal jemanden frage.
So was würde es in Deutschland sicherlich kaum geben, denn die meisten Menschen, die irgendwo länger warten müssen, werden ungeduldig und reden in den seltensten Fällen mit den anderen. Hier sind die Menschen meistens freundlich und gut gelaunt.
I love Italy, auch wenn es manchmal Nerven kostet… und Zeit …aber… Italy is eben different.
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Es ist interessant wie eine Deutsche Frau diese Geschichte des redens sieht. Fur uns in Italien ist normal zu reden. Ich war in Nurnberg fur ein Monat und ich war bei der bushaltestelle und andere personen warteten auf dem bus und ich habe mit ihnen angefangen zu reden und sie haben ganz schuchtern geantwortet und dann wieder still.
Zum lachen: einmal war ich in Palermo in bus. plotzlich der bus haltet sich aber es war nicht wegen haltestelle. 5-10 Minuten und alle Auto mit Klacson gespielt, so ein Lerm… so was passierte? der fahrer hatte seinen Kollegen getroffen und 10 minuten uber ihre eigene sachen gesprochen. ich hatte gedacht das passiert in deutschland sicher nicht.
Komplimente fur diese internetSeiten bella bionda ahahahah
Caro Maurizio, grazie per il bel commento! 🙂 ja, das kann ich mir hervorranged vorstellen mit den Busfahrern in Palermo – sowas habe ich auch schon erlebt und bringt mich inzwischen nur zum Schmunzeln….eigentlich eine sehr schöne Eigenschaft, mehr zu Kommunizieren und sich mehr Zeit für die anderen zu nehmen… in Deutschlang kaum vorstellbar 🙂 a presto. Regina
nun wollte ich dazu sagen dass meine Erfahrungen in Deutschland sehr positiv waren. ich war 2 monate in stuttgart und 1 monat in nurnberg und ich habe selber gespurt wie die Deutschen uns Italiener mögen. und wir italiener nehmen immer Deutschland als beispiel wenn etwas gut funktioniert und organisiert ist. ciao
Maurizio