Ich hatte ja schon mal meine Erfahrung zum Thema Müllentsorgung in Italien geäußert. Da ich in der letzten Woche eine Rechnung von GEOFOR (Müllabfuhr Unternehmen in der Toskana) bekommen habe, mit der Summe von 233 Euro und einer Teilzahlung von jeweils 58 Euro im Juli, August, September und Oktober, bin ich etwas nervös geworden. Hieß das nun, dass ich pro Monat 58 Euro für die Müllabfuhr zahlen muss, oder hieß dass, dass 233 Euro insgesamt auf 4 Monate verteilt zahlen muss, oder wie sollte ich die Abrechnung verstehen? Egal, was gemeint war, ich war erstmal geschockt von der Summe von 233 Euro für Müllentsorgung in der Toskana für einen meist Ein-Personen-Haushalt. Schließlich wohne ich in einer Zweizimmerwohnung in der Toskana und meist verursache ich „alleine“ den Müll. Also, ein teurer Spaß. Und wenn man dann noch darüber nachdenkt, dass die Mülltonnen noch nicht einmal vor der Haustür stehen, sondern etwa 200 Meter entfernt für die gesamte Umgebung aufgestellt sind, und man dann auch noch berücksichtigt, dass die Tonnen meist schon überfüllt sind und die Italiener (vor allem, je weiter man Richtung Süden kommt 🙂 sorry :-)) eh nach wie vor viel Müll einfach in die Umgebung schmeißen, dann wird die Summe von 233 Euro immer unverständlicher.

Ich fragte daraufhin zunächst meine Nachbarn, was sie denn so zahlen für ihre Müllentsorgung und fast alle beschwerten sich zwar, dass es extrem teuer sei in Italien, aber letztlich zahlten sie alle verhältnismäßig weniger als ich. Nun hieß es für mich, an einem der Öffnungstage in die Gemeinde von Vicopisano zu gehen und dort in dem Büro von Geofor weitere Informationen einholen. Davor graute mit schon, denn das hieß, dass mindestens der Vormittag verschwendet ist, denn es läuft nun mal alles ein wenig langsamer hier, und in eine der öffentlichen Einrichtungen in Italien zu gehen heißt immer GEDULD.

Geofor berechnet bei einem Zweitwohnsitz in Italien immer einen 3 Personen Haushalt

Ich ging also morgens früh in die Gemeinde von Vicopisano, wartete geschlagene 2 Stunden (dabei muss man bedenken, dass es sich um die Sommer/Urlaubszeit handelt und Vicopisano nicht sehr groß ist) – also relativ gesehen, macht das die 2 Stunden noch unglaublicher. Nun denn, es war zumindest wieder einmal ein sehr kommunikatives Warten, da alle miteinander reden und sich austauschen und man erfährt dabei immer die letzten News aus der Umgebung.
Was ich aber am Ende in meinem 2 Minuten Termin bei der GEOFOR verantwortlichen Dame erfahren habe war, dass die Summe korrekt sei, da ich nicht als ersten Wohnsitz in Vicopisano gemeldet sei. Das bedeutet, obwohl ich „alleine“ den Müll verursache, dass aber bei einem Zweitwohnsitz in Italien immer ein 3 Personen Haushalt angerechnet wird, und das ist natürlich verhältnismäßig teuer. Ich war zwar nicht besonders happy darüber, zumindest aber wusste ich nun, wie diese Summe zustande kommt und warum ich diese Summe von  233 Euro im Jahr, verteilt auf 4 Monatszahlungen von je 58 Euro zahlen muss. Italien und Müll, ein Thema, das man nicht unbedingt verstehen muss.

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