Das, was ich besonders an Pontedera (Stadt in der Nähe von Pisa) schätze, ist der typisch italienische Kleinstadt Charme. Pontedera ist die Geburtsstadt von Piaggio, d.h. von der Vespa und Ape und besteht daher hauptsächlich aus Italienern, die dort beschäftig sind. Es ist eine kleine italienische Stadt in der Nähe von Pisa (ca. 15 Minuten entfernt) mit einer hübschen Innenstadt. Viele Pisaner (Einwohner von Pisa) kommen extra zum Shoppen nach Pontedera. Auch das Piaggio Museum ist ein Besuch wert.
Typische Aperitif Zeit in Italien zwischen 19 und 21 Uhr vor dem Abendessen
Aber neben dem Shopping und dem Museum ist es bemerkenswert, dass in der toskanischen Stadt immer etwas los ist. Die Stadt lebt, es sind immer Mengen von fröhlichen, ausgelassenen Menschen in der Innenstadt unterwegs, und abends ist die Hochsaison des italienischen Aperitifs. Es gibt viele kleine nette Bars, die einen typisch italienischen Aperitivo anbieten. D.H. man geht in die Bar, bestellt einen Drink und gleichzeitig ist auf einem Tresen in der Bar eine Art Buffet aufgebaut. Das Buffet mit italienischen Spezialitäten wie Parmaschinken und verschiedenen Wurstsorten, Nudelsalaten, Piazza, Oliven, Chips, Karotten und vielem mehr ist in dem Aperitif Preis inbegriffen. Für ca. 6 oder 7 Euro bekommt man also neben dem Aperitif auch noch ein „kleines Abendessen“ inklusive. Das ist immer ein Erlebnis, nicht nur wegen des guten Essens, sonders auch, weil es Spaß macht, die Italiener, die sich extrem auf stylen, zu beobachten. Es ist ein Sehen und Gesehen werden „at it´s best“. Ganz Pontedera und Umgebung putzt sich heraus und flaniert von einer Aperitif Bar zur nächsten. Die beste Zeit ist so gegen 19 oder 20 Uhr. Der Sinn des Aperitivo in Italien ist, dass man sich nach der Arbeit mit Kollegen oder Freunden kurz zum Quatschen trifft und danach entweder nach Hause oder zum Abendessen geht.
Ich habe schon oft in Deutschland in den italienischen Bars oder Restaurants gefragt, warum sie so etwas nicht auch anbieten, aber ich habe immer die Antwort bekommen: „in Deutschland wäre das nicht möglich, da sich die Leute vollessen würden und damit das Abendessen sparen wollten. Das würde sich dann nicht mehr rechnen und daher lässt man diese geniale Idee leider nicht zu in Deutschland.“ Schade, schade. Der einzige Platz in Hamburg, wo ich in letzter Zeit ein „italienisches Aperitivo Angebot“ gesehen habe ist die „Poletto Winebar in Hamburg Eppendorf“.
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Italien ist immer fuer eine(nige) Ueberraschung(en) gut. Das muss ich auch nach 30 Jahren Stiefel-Erfahrung immer wieder feststellen. Einige Gedanken dazu versuche ich in meinem Italien-Blog http://www.italiasiitalienwie.twoday.net festzuhalten.