Ich habe es doch tatsächlich geschafft, ein Rezept von der Mama aus dem Restaurant Ostu Di Djun in der Nähe von Alba abzugucken und nachzumachen. Ich hatte das Vergnügen und die Ehre, mit Mama Francesca hinten in der Küche des Ostu Di Djun zu stehen und einen „Mattone“ herzustellen.
Tja, da fragt sich der ein oder andere jetzt wahrscheinlich, was das denn wohl sei? Auch ich hatte vorher keine Ahnung und war sehr gespannt. Bei dem „Mattone“, was übersetzt so viel wie Mauer- bzw. Ziegelstein heißt, handelt es sich um einen ganz köstlichen typisch piemontesischen Nachtisch. Warum der „Ziegelstein“ heißt ist mir ein Rätsel, denn er sieht weder so aus noch ist er besonders hart, naja, das bekomme ich auch noch raus.
Das Rühren der Buttercreme ist das große Geheimnis bei diesem italienischen Nachtisch
Die Mama von Luciano (Besitzer des Restaurants Ostu Di Djun) hat sich dann eine Stunde extra für mich Zeit genommen, um mit mir zusammen den Nachtisch frisch herzustellen. „Das Geheimnis“ bei diesem „Mattone“ Nachtisch ist das lange Rühren und Mixen“, verriet sie mir schon im Vorwege, „ da muss man viel Geduld haben“.
- 100 gr. Margarine (möglichst besonders streichfähige)
- 50 gr. Butter
- 150-200 gr. Zucker (je nach dem, wie süß man es mag)
- 2 Eigelb (von glücklichen Piemont Hühnern :-))
- 1 kleine Tasse Espresso Kaffee und 1 Tasse Likör (entweder Amaretto oder Marsala oder Vin Santo – Mama Francesca nimmt immer Amaretto). Wichtig: der Kaffee muss bereits abgekühlt sein!
- Kakaopulver
- 100 gr. gehackte Haselnüsse (am besten aus dem Piemont natürlich 🙂 )
- 1 Paket Butterkekse ( in Italien die Kekse „Novellini“, ansonsten kann man auch klassische gute Butterkekse verwenden)
Die Butter, Margarine und den Zucker zusammen in eine Schüssel geben, dann die beiden Eigelb und den Espresso (kalt)und Likör dazugeben und mit dem Mixer vermischen. Nun beginnt die Hauptarbeit bei diesem Nachtisch. Denn man muss so lange mixen bis man den Zucker nicht mehr als „Körner“ spürt und schmeckt….und das dauert lange. Ich habe bestimmt 10-15 Minuten eifrig gerührt und gerührt. Dann kam die Mama Francesca und hat kurz den Test gemacht und probiert und war zufrieden mit der Konsistenz.
Nun nehme man eine flache Auflaufschüssel (Größe für 6 Personen) und in eine separate flache Schüssel gibt man noch einmal 2 kleine Tassen kalten Espresso Kaffee und 2 Tassen Likör hinein.
Mattone: ein einfacher aber ganz köstlicher Nachtisch aus dem Piemont
Jetzt wird ähnlich wie beim Tiramisu schichtweise gearbeitet. In die leere Auflaufform streicht man eine dünne Schicht der frisch geschlagenen Buttercreme. Dann kommt eine Schicht mit den Keksen, die vorher allerdings einmal kurz von einer Seite in die Espresso/Likör Flüssigkeit getunkt werden. Die Kekse werden dann flach auf die Creme gelegt, danach kommt dann wieder eine Schicht Creme und dann wieder Kekse usw. Als kleine Raffinesse kann man dann noch auf eine Cremeschicht eine dünne Schicht Kakao streuen. Mein Mattone hatte 3 Cremeschichten und 2 Keksschichten, man kann bestimmt auch mehr machen. Man beginnt mit der Creme und hört als letzte Schicht auch mit der Creme auf. Am besten die letzte Schicht dann auch noch mal mit Kakao bestreuen. Dann kommt der Mattone erstmal für mindestens 5 Stunden in den Kühlschrank, eh er serviert wird.
Kurz vor dem Servieren werden dann noch die gehackten Haselnüsse drüber gestreut und fertig. Hmmmmm, lecker, lecker, kann ich euch sagen und ziemlich einfach….bis auf das lange Rühren.
Weitere Piemont Tipps und traditionelle italienische Rezept Tipps findet ihr in meinen anderen Berichten.
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