Ein paar extrem intensive und emotionale Tage liegen hinter mir. Ich war wie bereits angekündigt für ein paar Tage im Piemont. Zum einen, um die ersten weißen Trüffel zu probieren, um die Trüffelmesse in Alba zu besuchen und um ein paar Tage bei Mama Francesca in der Trattoria „Ostu Di Djun“ (Via San Giuseppe1, 12050 Castagnito (CN)) in der Küche zu stehen und ein paar Geheimtipps bzw. Rezepte zu erfahren.Restaurant Ostu Di Djun im Piemont

Restaurant Ostu Di Djun im Piemont immer ausgebuchtIch hatte vor einigen Wochen bei Luciano (dem Chef des Restaurants und dem Sohn von Francesca) angerufen und gefragt, ob es ok sei, wenn ich einige Zeit mit seiner Mama in der Küche verbringen würde. Da ich seit Jahren Stammgast dort bin hat er sich überreden lassen. Als Ausgleich, dass ich ein paar Rezepte abgucke, musste ich ihm dann aber auch zusagen, an einem Abend in seinem Restaurant Ostu Di Djun im Service zu helfen. Kein Thema, sagte ich… da wußte ich aber noch nicht, was das bedeutet….harte Arbeit…:-) (mehr dazu in späteren Berichten).

Am Montag Abend bin ich zunächst als Gast mit meinem Ex Chef von Danone in die Trattoria zum Essen gegangen. Obwohl es Montag war, war komplett überfüllt, es saßen sogar einige Gäste vor der Tür und haben dort gegessen, obwohl es Anfang Oktober ist).  Nach Monaten der Abstinenz von der Piemonter Küche, wollte ich selber wieder die leckeren Gerichte probieren und natürlich meinem Kollegen auch in den Genuss von Mama Francescas  grandioser Küche und dem ersten weißen Alba Trüffel bringen. Bevor ich also über meine Erlebnisse in der Küche berichten werde (die nächsten Tage folgen dazu noch einige Berichte), möchte ich zunächst von einem Erlebnis berichten, das mich sehr berührt hat.

Wie vielleicht einige wissen, schreibe ich nun schon seit 6 Monaten über meine Erlebnisse in Italien und meine Lieblingsrestaurants und Weine und Outlet Malls und vieles mehr. Ich mache das, weil es mir Spaß macht und ich gerne die tollen Tipps und Erlebnisse, die mich bewegen teilen möchte. Als ich nun am besagten Montag Abend im Ostu Di Djun in Castagnito bei Alba zum Essenselbstgemachte tajarin im Restaurant Ostu Di Djun beim Austrocknen gegangen bin, wurde ich plötzlich von einem sehr sympathischen Schweizer Pärchen im Lokal angesprochen, ob ich nicht die „bellabionda“ sei, die im Internet Artikel schreibt und auch schon über das Ostu Di Djun berichtet hat. „Ja“, sage ich etwas verwundert und auch gerührt. Sie seien aufgrund meines Tipps im Ostu Di Djun gelandet und ganz begeistert. Ich war so platt und glücklich, dass ich mal live miterlebe und höre, dass meine Tipps und Berichte gut ankommen, dass ich vor lauter Aufregung gar keinen Hunger mehr hatte. Das war natürlich super schade, denn ich kam dann gar nicht mehr in den Genuss aller Köstlichkeiten von Mama Francesca.

Im Ostu Di Djun wird alles selber und ganz frisch zubereitet

Eines sei aber an dieser Stelle schon mal verraten, es wird alles selbst und ganz frisch zubereitet und hergestellt. Die Nudeln, die Soßen, die Hauptgänge, die Nachtische, die frittierten Brötchen als Antipasti, einfach alles. Jede Mama Francesca beim Zubereiten der frittierten Brötchen im Ostu Di DjunNudelsorte, sei es Ravioli oder Tajarin, Mama Francesca macht den Teig selber, knetet ihn und stellt für mindestens 60 Gäste pro Tag kiloweise Nudeln her. Einfach unglaublich. Was mich auch total überrascht und fasziniert hat, es wird alles „im Moment“ der Bestellung gekocht und zubereitet. Die Nudeln, selbst der Risotto, die Kartoffeln aus dem Ofen, die Wachteln usw. alles wird in dem Moment gekocht, wenn es bestellt wird. Ein logistischer Wahnsinn, denn in der Küche sind nur Mama Francesca und Gabriella sowie eine Kusine von Francesca…und ich, die versuchte, nicht im Weg zu stehen 🙂 .

Gabriella steht am Gasherd und es ist mir schleierhaft, wie sie alle Zurufe der verschiedenen Gerichte, die gerade bestellt worden sind, behalten kann…. Es klappt aber ausgezeichnet. Eine echte Perle in der Küche und ein Herz von einem Mensch. Die Kusine von Francesca kommt immer ein wenig später am Abend und ist nur damit beschäftigt, gleichzeitig aufzuräumen und abzuwaschen, so dass die Küche immer „top“ aussieht und genügend Teller, Besteck und Gläser zur Verfügung stehen. Ich war völlig sprachlos, wie das alles funktioniert und klappt und dann auch noch so hervorragend schmeckt.

Ein Beweis für die hervorragende Küche vom „Ostu Di Djun“ sind die ständig wiederkehrenden selben Gäste. Ich war nun an 3 aufeinander folgenden Tagen dort und es kamen zum Teil die gleichen Gäste an allen 3 Abenden wieder. Ein größeres Kompliment kann man Luciano, seiner Frau Sonja, seiner Mama und allen die noch dort arbeiten gar nicht machen…



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