Wer mich kennt und weiß, was ein barcamp ist, der wird sich sehr wundern… denn in der Tat habe ich 2 Tage am vergangenen Wochenende auf einem barcamp in Ravenna verbracht. Ein barcamp ist ein Treffer der blogger-Szene.
Es heißt barcamp, weil es kein steifes Treffen mit Präsentationen sein soll, sondern viel eher in einer lockeren Atmosphäre wie in einem Camp stattfinden soll. Ein informelles Treffen, wo man sich austauscht, neue Kontakte knüpft und vor allem die neusten „social networking Platformen“ diskutiert. Eine einigermaßen neue Welt für mich. Ich sage einigermaßen, da ich mich seit ein paar Monaten intensiv mit diesem Thema auseinander setze. Da ich ja selber einen eigenen Blog schreibe und mich auch im Thema SEO/SEM fit gemacht habe, ist vieles in dieser Szene nicht mehr neu für mich, bzw. ich verstehe nicht nur „böhmische Dörfer“.
blogger sind die Trendsetter
Dazu kommt auch noch, das mein Nachbar in Vicopisano in der italienischen und französischen blogger Szene ein- und ausgeht und mich da ein wenig einführt.
Er war es auch, der mich zum „Twittern“ gebracht hat und er ist es auch, der mich überredet hat, nach Ravenna zu fahren, damit wir talkyoo in Italien vorstellen können. Die blogger sind nämlich die Trendsetter und waren diejenigen, die in Deutschland talkyoo zum Durchbruch verholfen haben…. Schauen wir mal, immer schön „con calma“.
Italiener haben einfach ein anderes Verständnis von Pünktlichkeit
Neben vielen netten neuen Personen und Kontakten, die ich die letzten Tage sammeln konnte, ist mir wieder mal eines besonders deutlich geworden. Italy is different. Nach dem ersten Abend wurde bekannt gegeben, dass der nächste Tag in einer Strandbar um 9 Uhr beginnt und so gegen 15 Uhr aufhören wird. Als mich mein Nachbar fragte, wann ich denn am nächsten Morgen kommen würde, sagte ich etwas verunsichert, „um 9 Uhr“, wunderte mich aber über die Frage. Am nächsten Morgen, als ich pünktlich um 9 Uhr in der Strandbar in Ravenna „Bocca la Barraca“ ankam, wurde mir langsam klar, warum mich mein Nachbar das am Vorabend gefragt hatte. Es waren etwa 10 Personen (von erwarteten 250) dort und die restlichen trudelten die nächsten 2 Stunden ein…. Kein Scherz!
Die ersten „lockeren, unkonventionellen“ Vorträge fingen dann so gegen 12 Uhr an. Ich konnte es nicht glauben, aber ich schien auch die Einzige zu sein, die sich wunderte, denn für die Italiener war dies völlig normal. Das ist nur wiedermal ein Beispiel, dass Deutsche und Italiener total anders ticken….und ein anderes Verständnis von Pünktlichkeit haben. Was hat mir eben ein italienischer Freund dazu geschrieben: Die Deutschen sind zwar präziser und pünktlicher, aber dafür sind die Italiener eben warmherziger… nun ja… 🙂
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