Die Weihnachtszeit in Italien ist anders als in Deutschland. Ich bin es gewohnt, dass zu Hause alles schön geschmückt ist, viele Kerzen aufgestellt werden, wenn möglich ein Adventskranz oder anderer Tannenschmuck dekoriert wird, und eine gemütliche Stimmung entsteht. In Italien fehlt das irgendwie. Zum einen kommt natürlich bei warmen 15 Grad und Sonnenschein kein so richtiges Weihnachtsgefühl in der Toskana auf. Zum anderen gibt es natürlich auch keinen Tannenschmuck (schließlich gibt es ja auch kaum Tannen in Italien) oder Kränze und auch Adventskalender kennen die Italiener nicht.
Das wichtigste Fest in Italien ist „la befana“- die heiligen drei Koenige am 6. Januar
Auch unser Nikolaus Tag ist kein großer Tag in Italien, da der vergleichbare Tag der 6. Januar ist. Am 6.1., dem Tag der Heiligen 3 Könige, in Italien „la Befana“ genannt, bekommen die Kinder Süßigkeiten und kleine andere Geschenke, ähnlich wie bei uns zum Nikolaus. Die Befana ist eine Art „häßliche Hexe“, die in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Jesuskind von Haus zu Haus auf einem Besen durch die Nacht fliegt und Geschenke verteilt oder auch gegebenenfalls mit den Kindern schimpft. Früher gab es in Italien gar kein richtiges Weihnachtsfest, sondern die Geschenke wurden alle am „la Befana Tag“ verteilt. Dies ist auch ein offizieller Feiertag in Italien.
Das Weihnachtsfest in Italien hat nicht so viel Bedeutung wie in Deutschland und der 24.12. wird gar nicht gefeiert
Vielleicht ist das auch der Grund, warum noch heute das Weihnachtsfest in Italien nicht so besonders groß gefeiert wird wie bei uns in Deutschland. Es gibt in den seltensten Fällen Tannenbäume (wenn überhaupt, dann eher aus Plastik) oder andere gemütliche Dekorationen. Oft gehen die Italiener an dem 25. oder 26. Dezember in der Familie essen und in die Kirche und das ist es dann auch schon. Dies hat sich in den letzten Jahren aber auch ein wenig gewandelt.
Als ich noch in Mailand gelebt habe (ist nun auch schon über 10 Jahre her), da gab es so gut wie gar keine Dekoration oder Kerzen in den Häusern. Ich weiß noch, dass meine Freundin in Mailand mir erzählte, dass sie einen Plastikweihnachtsbaum auf dem Dachboden habe, den sie jedes Jahr zu Weihnachten für ein paar tage runterholt und aufstellt und danach wieder einpackt. Der wäre schon fertig dekoriert. Völlig unvorstellbar für mich.
Inzwischen findet man in den Supermärkten in Italien zunehmend Weihnachtsschmuck und Kerzen und Kugeln und es scheint mir so, als ob das Weihnachtsfest zunehmend als Feier in der Familie und für die Kinder an Bedeutung gewinnt.
Mehr zum Thema Weihnachten in Italien demnächst….
P.S. Übrigens am 8.12. ist Feiertag in Italien, Maria Empfängnis. Das ist fast mehr Feiertag als Weihnachten.
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