Ich bin mal wieder ein paar Tage in meiner Heimatstadt Hamburg. Eine wunderschöne Stadt….wenn die Sonne scheint… aber im November ist es ein durchgängiges Grau. Diese Tage beweisen mir wieder, wie richtig und gut ich es gemacht habe, dass ich auch noch ein Standbein in bella Italia in der Toskana aufgebaut habe. Denn die Monate November bis März sind in Hamburg einfach deprimierend. Es ist grau in grau, ein Einheitsgrau sozusagen, es wird nie richtig hell, die Bäume sind kahl, viele Menschen laufen eher mit langen Gesichtern herum… alles in allem, es ist schwer, sich zu motivieren, aufzustehen und fröhlich in den Tag zu starten.
Dennoch, Hamburg ist eine tolle Stadt, immer grün (kein Wunder bei dem Regen) und sehr stilvoll und international, vor allem liebe ich Hamburg, weil meine Familie und Freunde hier sind, aber…
In der Toskana blüht selbst im Winter immer irgend etwas
In der Toskana, selbst jetzt im November, sind meist noch 18 Grad, auch, wenn es mal kurz regnet, danach ist der Himmel wieder blau und die Sonne scheint. Es ist immer grün, denn die Zypressen und auch die Olivenbäume bleiben das ganz Jahr unverändert. Irgendetwas blüht immer, egal in welchem Monat. Letzte Woche habe ich noch einen Margeriten Busch gesehen, der gerade dabei war, in voller Blüte aufzugehen. Es ist eindeutig leichter, den Winter zu überstehen, wenn man ab und zu in der Toskana ist und blauen Himmel sieht. Großer weiterer Vorteil, es ist morgens etwa eine Stunde früher hell und abends wird es später dunkel. Gerade in einer Jahreszeit wie dieser sind diese beiden Stunden immens wichtig fürs Gemüt.
Kleiner Nachteil jetzt in der Toskana, es gibt noch Mücken, denn es ist nach wie vor relativ warm und die Fenster stehen meistens offen. Zusätzlich zu den Mücken ist die Wohnung voll mit diesen „grünen kleinen Käfern“ (ich weiß leider nie, wie die heißen). Wenn man sie zerdrückt stinken sie entsetzlich, ansonsten sind sie völlig harmlos und träge. Sie fliegen ein wenig durch die Wohnung, setzen sich dann irgendwo hin und nach ein paar Tagen findet man sie dann tot auf dem Fussboden. Ab Ende September kommen sie in großen Zahlen in die Wohnungen und nach dem Winter sind sie dann wieder verschwunden. Sind schon komische Tiere.
In der Toskana sind die Tage im Winter länger
Ein weiterer immenser Unterschied zwischen Hamburg und Toskana fällt mir immer auf, wenn ich wieder hier im Norden bin, ist der Geräuschpegel. Hamburg ist nun wirklich keine laute Stadt, aber im Gegensatz zu der Toskana, speziell zu Vicopisano, ist es regelrecht laut hier. Denn in meiner Wohnung in Mitten der Weinberge in Italien hört man außer den Nachbarn, nur Vögelgezwitscher, Olivenbauern bei der Ernte, nachts einen Kautz, der scheinbar direkt vor meinem Fenster sitzt….sonst nichts. Ruhe und Natur pur! Ich hätte nie gedacht, dass es einem Stadtmenschen wie mir so gut in der Natur und in der Ruhe gefällt, aber die Toskana ist nun mal ein kleines paradiesisches Fleckchen Erde. Immer grün, meist gutes Wetter, Essen und Trinken ein Traum, Menschen freundlich (meistens) ….che bella la vita…einige Nachteile werde ich die nächsten Wochen aber auch noch aufzeigen!
P.S. Im Ryanair Flieger gestern saßen 3 Italiener neben mir, die sich die ganze Zeit über Italien beschwert haben, was für eine Regierung, was für eine Einstellung, was für ein Gesundheitswesen, was für eine Unzuverlässigkeit usw. In Deutschland sei alles anders und besser, die Straßen sind sauberer, die Menschen sind ehrlicher etc. …. Es ist schon komisch, wie die Menschen so gestrickt sind. Man will irgendwie immer das haben, was man nicht hat. Das Komische an den Italienern ist jedoch, so viel sie sich auch beschweren und meckern, kaum einer von ihnen verlässt Italien, um im „besseren“ Detuschland zu leben und zu arbeiten…komisch, oder? 🙂
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