Es ist für mich immer wieder überraschend und auch lustig zu sehen, wie krass die Gegensätze in Italien zum Thema Modeverhalten sind. Wenn man in Mailand durch die Straßen läuft, sieht man überall elegant und geschmackvoll gestylte Italiener und Italienerinnen, die meist teure Designerkleidung von Prada, Armani, D&G tragen. Marken spielen ja sowieso eine immens große Rolle in Italien. Je größer das Logo von D&G oder Gucci, desto besser. Läuft man hingegen in kleineren Orten wie z.B. in der Toskana in Pontedera oder auch Pisa oder Cascina durch die Straßen, sieht man viele Italiener in Jogginganzügen oder Jogginghosen.
Besonders auf den Flughäfen fällt das auf, dort erkennt man den Italiener von weitem, da er Jogginghosen trägt…wahrscheinlich, weil es besonders bequem ist…auf keinen Fall, weil es schick ist. Manchmal ertappe ich mich auch schon, dass ich mir eine Jogginghose anziehen will, da das ja so herrlich bequem ist, aber ich kann mich dann immer noch in letzter Sekunde stoppen und mir was „Normales“ anziehen.
Einen Italiener erkennt man im Winter auch daran, dass er über dem Jacket eine Daunenweste trägt. Das gibt es wirklich nur in Italien und bei Männern, die gerne Italiener wären 🙂 🙂
Italien ist oft noch sehr traditionell: Frauen und Maenner getrennt
Als wir neulich am Strand spazieren waren, ist es uns wieder besonders aufgefallen, dass die Italiener doch anders sind. Zum einem hatten viele ihre Jogginghose an, Männer wie auch Frauen, zum anderen gehen Männer und Frauen in Italien meist in getrennten Grüppchen. Klar kommt das auch in Deutschland oder anderen Ländern vor, aber hier in Italien ist es sehr auffällig. Männer und Frauen meistens getrennt. Sei es beim Spaziergang, sei es bei Einladungen.
Wir waren neulich bei italienischen Freunden von uns eingeladen und es gab doch tatsächlich zwei Tische. Der eine war für die Männer und der andere für die Frauen. Auf meine naive Frage, wo ich mich denn hinsetzen solle (da wusste ich noch nicht von den beiden unterschiedlichen Tischen), kam sofort, „natürlich an den Frauentisch“. Tja, da saß ich nun den ganzen Abend am Frauentisch und es ging um die Kinder und ums Kochen und Shopping und Tratsch usw. (leider sehr viele Klischee-Themen), und mein Liebster musste an den Männertisch, wo es fast ausschließlich um Fußball ging, u.z. um Juventus und Milan. Es wurde an dem Tisch zum Teil auch sehr laut und kontrovers und emotional diskutiert und mein lieber Mann konnte nicht all zu viel dazu beitragen. Ob er sich jedoch an dem Frauentisch wohler gefühlt hätte, bezweifle ich. Vieles ist hier in Italien einfach noch sehr traditionell, auch daran muss ich mich immer noch gewöhnen. An die Jogginghosen beim Einkaufen oder am Flughafen werde ich mich aber hoffentlich nie gewöhnen…das hofft auch mein Mann 🙂
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