Gestern war ich endlich mal wieder bei meinen Freunden, den Weinbauern Alessandro und Gian Natale Fantino in Monforte d´Alba, mitten im Barolo Gebiet.Barolo von Alessandro und Gian Natale Fantino im Mini Cabrio Mindestens zweimal im Jahr besuche ich sie und kaufe „ein wenig“ ihrer köstlichen Spitzenweine ein. „Ein wenig“ heißt genau so viele Flaschen Barolo und Barbera wie in meinen Mini hinein passen.

Die beiden Brüder sind schon sehr speziell. Zum einen, weil sie ein wenig wie Ostfriesen sind, sie tauen erst nach ein wenig Konversation auf und bleiben aber dennoch eher zurückhaltend. Je länger man sie aber kennt, desto herzlicher wird das Verhältnis. Zum anderen sind sie so mit Herzblut und Leidenschaft mit der Produktion ihre Weine beschäftigt, dass sie von morgens bis nachts arbeiten, arbeiten, arbeiten. Die gesamteAlessandro Fantino beim Barolo Flaschen einpacken Weinproduktion von knapp 30.000 Flaschen machen sie komplett im Alleingang, keltern, abfüllen, etikettieren etc.  Seit 10 Tagen haben sie die „Vendemmia 2009“ (Weinlese) abgeschlossen und der Wein fermentiert jetzt erstmal vor sich hin. Gestern bin ich mit meinem Ex-Chef von Danone zu den beiden Brüder Alessandro und Gian Natale Fantino gefahren, da er extra aus Frankreich mit seinem großen Kombi gekommen ist, um guten Wein im Piemont zu kaufen.

Nachdem wir den Weinkeller und die gesamte Produktion besichtigt hatten, bekamen wir den 2004 und 2005 Barolo und einen Riserva 2001 zum Verkosten. Ein Traum! Der 2005er ist zwar noch sehr sehr jung für einen Barolo (jüngste Jahrgang auf dem Markt) und „zurückhaltendend“, man spürt aber bereits, was daraus werden wird. EinGian Natale Fantino beim Beschriften der Barolo Kisten ganz großer Wein Jahrgang. Der 2004 Barolo hingegegen ist jetzt schon, obwohl auch noch sehr jung, ein Gedicht. Man riecht und schmeckt die intensiven roten reifen Früchte, vor allem Pflaume, und der Wein hat schon jetzt eine Harmonie und Farbe, die erstaunlich ist.

Wiedermal zwei traumhafte Jahrgänge, die Alessandro und Gian Natale mit viel Liebe produziert haben.  Der Riserva Barolo 2001 ist eh schon mein Lieblingswein von Fantino, er wird jedes Jahr aber immer noch mal besser. Vor 2 Jahren hat dieser Wein bereits eine Auszeichnung von Slow Food bekommen.

Stolz haben uns Alessandro und sein Bruder Gianni zwei Auszeichnungen und Nominierungen gezeigt, die ihr 2005er Barolo bereits jetzt bekommen hat. Ausserdem ist zu bemerken, dass ihre Nebbiolo Trauben auf den besten Hügeln im Piemont wachsen, „la Bussia“ und „dei Dardi“. Wer sich ein wenig auskennt, wird bei den beiden Namen erstaunt die Augenbrauen anheben.

Das Erstaunlichste ist dann aber der Preis. Es handelt sich um absolute Spitzen Barolo Weine und dennoch bleiben die beiden Produzenten jedes Jahr konstant bei ihren Preisen. Seit 12 Jahren haben sie die Preise nicht 1 Cent angehoben. Ganz anders haben sich da viele andere Produzenten im Piemont verhalten. Der durchschnittliche Preis für einen guten Barolo liegt inzwischen bei 30 Euro. Gianni und Alessandro Fantino verkaufen ihren Spitzen Barolo für 15 Euro! Eigentlich kaum zu glauben, denn für diesen Preis bekommt man sonst nie einen derartigen Topwein. Der Riserva liegt bei 20 Euro, was auch ein sensationeller Preis ist, vor allem, wenn man die ganzen Auszeichnungen bedenkt. Sie machen keine Werbung und sind auch nur sehr selten in den Restaurants der Umgebung zu finden, daher auch eher ein Geheimtipp unter Kennern und Genießern.

Wer also mal im Piemont ist, der sollte in Monforte d´Alba bei den beiden Brüdern vorbeischauen, die Leidenschaft für ihre Erleben, sie verkosten und kaufen. Wir bestellen einmal im Jahr eine ganze Palette und lassen sie uns nach Hamburg schicken, organisieren die beiden auch ganz unkompliziert. Die Fatino Brüder sprechen fast nur Italienisch, aber für eine Weinprobe und eine kleine Führung in ihrer Cantina (Weinkeller) reicht es dennoch aus. Und wenn man sich mit Händen und Füssen verständigt. Und je mehr man von dem köstlichen Barolo probiert, desto fließender und hemmungsloser wird die Konversation, egal in welcher Sprache. Alessandro und Gian Natale Fantino sind schon sehr spezielle, herzliche, besondere Persönlichkeiten.

P.S. Grüßt die beiden ganz herzlich von mir („bellabionda“ bzw. Regina), wenn ihr das seit.



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