Die Krake Paul oder auch der so genannte „Polpo Paul“ oder manchmal auch genannt Polpo Paolo, ist in Italien mindestens so berühmt wie in Deutschland nach dem Fussball WM. Das liegt bestimmt nicht nur an seinen präzisen Vorhersagen, sondern vor allem daran, dass nach letzten Erkenntnissen, Paul oder Paolo ein waschechter Italiener sein soll. Wo man hinschaut und welchen Radio-oder Fernsehsender, welche Klatsch und Tratsch-Zeitschrift man in Italien anschaut, es wird über die Krake Paul berichtet, allerdings heißt diese Krake in Italien „polpo Paul“ oder „polpo Paolo“.
Einige meiner italienischen Freunde haben sich auch schon den Spaß erlaubt und mich zum Essen eingeladen, mit dem Überraschungs-Menue: „polpo Paul“. Ich muss aber gestehen, seit diese berühmte Krake aus dem Aquarium Oberhausen im wahrsten Sinne des Wortes in jeder Munde ist, habe ich keinen Appetit mehr auf Tintenfische. Ich kann es auch kaum noch ertragen, dass in jeder Zeitschrift in Italien täglich neue Rezeptvorschläge zum Thema „Tintenfisch“ (auf italienisch auch „polpo“ genannt) auftauchen. Es gibt sogar eine italienische Facebook Seite von Polpo Paul mit inzwischen fast 8000 Fans, …ist doch unfassbar. Aber die Italiener sind nun mal extrem stolz auf alles was aus Italien kommt, und Paul ist ein ganz echter Italiener. Manchmal muss ich jedoch Schmuzeln, dass ausgerechnet ein Italiener so genau und präzise in die Zukunft schauen kann., angeblich… Einige Stimmen in Italien werden inzwischen auch laut, dass der Tintenfisch „Polpo Paul“ wieder nach Italien zurück gehört, denn schließlich wäre er ja dort auch aus dem Meer gestohlen worden, und Staatseigentum ist nun mal Staatseigentum…. Was ein echter Italiener ist, der verlässt sein Land nicht!
Italienische Rezeptideen mit Tintenfisch
Aber die Rezeptvorschläge, die es im Moment in allen italienischen Kochzeitschriften gibt sind dennoch lecker und verlockend. So z.B. ein Polposalat mit Kartoffelscheiben, lauwarm. Köstlich!! Der Polpo (sollte natürlich frisch sein) wird langsam über längere Zeit (mind. 1 Stunde) vor sich hin gekocht und dann erst in kleine Scheiben und Stücke geschnitten. Parallel dazu werden die Kartoffeln geschält und gekocht und dann auch in kleine Scheiben geschnitten. Die Tintenfisch- und Kartoffelscheiben werden dann lauwarm mit Petersilie und einigen Tomatenstückchen, ein wenig frischem Olivenöl (toskanisch natürlich), Salz und Pfeffer als Vorspeise serviert. Als ich im Restaurant La Zattera in Marino di Castagneto nach dem genauen Rezept fragte und wissen wollte, wie man den Polpo (Tintenfisch) denn so zart hinbekommt, bekam ich von der Chefin nur zur Antwort, das liegt an der frischen und guten Qualität des Tintenfisches und daran, dass er vorsichtig auf kleiner Flamme vor sich hin köcheln muss. Und das Beste am Tintenfisch, er hat nur ganz wenig Kalorien.
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