Und wieder habe ich die Erfahrung gemacht, dass Italien mal wieder anders ist als Deutschland. Ich bin seit 2 Wochen ins Fitnessstudio „Ginnasia“ in Bientina, im Nachbarort von Vicopisano in der Toskana eingetreten. Nachdem es jetzt so früh dunkel wird, habe ich mir vorgenommen, abends ein wenig für meine Fitness und meinen body zu machen. Das Fitnessstudio, das ich mir letztlich ausgesucht habe, ist bei meiner toskanischen Wohnung um die Ecke und hat mich durch die netten Leute und das Angebot mit einer 50er Karte überzeugt. Ich muß also nicht monatlich eintreten, sondern kann die 50 Mal einlösen, wann ich möchte, sehr praktisch!

Neben den klassischen Geräten, die allerdings auf dem  neuesten Stand der Technik sind, gibt es noch ein Schwimmbad und verschiedene Kurse wie Pilates, Spinning etc. im Angebot. Die modernen Geräte in Italien haben mich am meisten beeindruckt. Man geht zunächst mit einem Trainer herum und sagt ihm, was einem wichtig ist und woran man arbeiten möchte oder muss (Po, Beine, Oberarme etc.) :-). Dann stellt dieser nette italienische Trainer die Geräte und die Gewichte und Dauer für einen zusammen. Danach bekommt man eine Art USB Stick ausgehändigt, den man in jedes Gerät einstecken muss, um dann angezeigt zu bekommen, was man wie lange zu tun hat und welche Geräte man noch vor sich hat. Total praktisch und simple und echt Hightech! Nach jedem Gerät – sollte man es korrekt ausgeführt haben – sagt dann das Display: Complimenti Regina, Übungen korrekt ausgeführt…oder, wenn man was verändert oder abgekürzt hat: „Übungen nicht korrekt ausgeführt!“ Das wird dann natürlich alles auf dem Stick gespeichert 🙂

Was ich aber eigentlich erzählen wollte, ist der Unterschied in den Umkleidekabinen und Duschräumen. In Italien scheint das „nackt“ sein nicht üblich. Die Frauen in Italien in der Umkleidekabine ziehen sich sofort nach dem Sport einen Bademantel über und gehen damit zu den Duschen. Die Duschen sind einzeln abgetrennt und haben einen Vorhang. Wenn dann die Italienerinnen wieder aus der Dusche kommen, ziehen sie sofort wieder den Bademantel über und cremen sich sogar mit dem Badmantel etwas umständlich ein. Auch die Unterwäsche ziehen sie nur an, solange sie noch den Bademantel tragen. Sie versuchen also zu vermeiden, sich irgendwie nackt zu zeigen. Und das, wo doch die meisten Italienerinnen (zumindest in dem Fitnessstudio) total klasse aussehen und sich ohne Probleme zeigen könnten. Ich falle dort also nicht nur wegen meiner Größe und blonden Haare auf, sondern auch, weil ich die Einzige ohne Bademantel bin und relativ ungeniert nackt herumlaufe und mich eincreme. Dabei werde ich schon aus den Augenwinkeln ein wenig komisch beobachtet. Naja, macht mir nichts. Ich finde es nur sehr ungewohnt und hätte ein derartiges „leicht verklemmtes“ Verhalten bei den Italienerinnen nicht erwartet. Vielleicht liegt es auch an der Toskana. Aber ich lerne ja jeden Tag aufs Neue dazu!

Dennoch ist dieser Fitnessclub Ginnasia total klasse und alle sind nett und freundlich quatschen miteinander. Ab und zu geht meine Pilates Gruppe auch zusammen Pizza essen und nimmt mich gleich vom ersten Mal an mit. Echt klasse.

P.S. Noch etwas ist anders in Italien, wie sollte es auch sein, …. sogar im Geräteraum haben alle ihre Handys dabei und sind selbst während ihrer Übungen am Telefonieren und Quatschen.  Echt lustig anzusehen…und noch was, die Kurse fangen alle etwas später an als vorgegeben, da alle zu spät kommen 🙂

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