Zum Glück scheint heute bei sehr sommerlichen Temperaturen die Sonne, so dass auch ein wenig italienisches Feeling hier im hohen Norden aufkommt.
Bei Sonnenschein zeigen auch die Hamburger ihre italienische Seite
Die Hamburger zeigen sich von ihrer fröhlichen und offenen Seite. Die sonst eher ernsten und manchmal auch muffigen Norddeutschen tauen auf und lächeln. Sie tragen knappe Sommerkleider, gestylte Sonnenbrillen, hippe italienische Schuhe und freuen sich des Lebens. Die letzten Tage des Sommerschlussverkaufs (saldi) werden voll genutzt und die heißen Tops und Brasiliano Flip Flops und Röcke aufgekauft.
Die Cafes und Restaurants holen ihre Tische raus, es darf sogar länger als 22 Uhr draußen gesessen werden, so ist Hamburg schön. In der Ferne hörte man heute das Nebelhorn der Queen Mary, die kurz zu Besuch im Hamburger Hafen war und nun wieder ausgelaufen ist. Hat schon eine ganz besondere Stimmung.
Die Italiener haben einfach ein besseres Händchen für Mode
Nur eines ist und bleibt anders als in Italien. Die Mode. Auch wenn alle sommerlich fröhlich rumlaufen, so bleibt es doch konservativ und eher klassisch. In Hamburg tragen viele Frauen Jeans oder weiße Hosen und dazu eine Bluse, eher konservativ, meist noch eine Kette dazu (zumindest in Eppendorf).
Ist zwar schick, aber auch ein wenig langweilig. So richtig mutig ist keiner hier im Norden, wenn dann mal jemand meint, mutig sein zu wollen, geht es leider oft schief, (d.h. zu kurze Röcke bei zu dicken Beinen oder tiefe Dekolleté, die keiner sehen möchte oder Hosen, die das Tattoo über dem Allerwertesten zeigen oder oder).
Ganz kleiner Exkurs zum Thema „auffallen“ in Hamburg und sich nicht konservativ zu kleiden:
Ich bekam gestern von meiner Heilpraktikerin ein paar „pinkfarbene“ Tapes an die Wade und das Fussgelenk geklebt. Dieses elastische Tape wird auf und um die Muskeln herum aufgebracht und dient der Unterstützung der Bewegung und Begrenzung der Muskeldehnung. Ich kann euch gar nicht sagen, wie ich angeschaut und wie oft ich auch angesprochen wurde, was das denn sei. Passanten bleiben stehen und zeigen auf meine Bein. Da ich dazu passend ein pinkfarbenes Kleid angezogen hatte, gab ich manchmal den Kommentar: „das ist der neueste Trend aus Italien“ – woraufhin ich tatsächlich interessierte Blicke erntete.
Ich erzähle das nur, weil diese pinkfarbenen Tapes recht auffällig auf meinen Beinen klebten und bei Sommerkleidern natürlich sehr sichtbar zu Geltung kommen.
P.S. Morgen werde ich wieder ein paar Italien Tipps geben, für diejenigen, die jetzt noch in den Urlaub fahren – auch wenn mein Rat wäre, nicht im August nach Italien zu fahren. Heiß, voll, teuer und viele Geschäfte in den Städten geschlossen. Also a domani. Ciao ciao.
Hier noch ein paar Übersetzungstipps Italienisch -Deutsch für den Urlaub:
- a domani = bis morgen
- pane integrale= Vollkorn Brot (wobei das nie ganz dunkel ist in Italien)
- Saldi = Sommerschlussverkauf (oder im Winter auch Winterschussverkauf)
- il conto = die Rechnung (nicht sagen „pagare“, bitte)
- Grazie mille = 1000 Dank (nicht „mille grazie“ sagen, das ganz korrekte Italienisch ist „grazie mille“ – damit macht man Eindruck 🙂 )
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