Ich weiß, ich weiß, für manch einem mag es jetzt ein wenig „snobby“ klingen….aber wir hatten heute einen wunderschönen Tag auf dem Golfplatz Tirrenia in der Nähe von Pisa. Es ist Mitte Oktober, die Sonne scheint und es ist das perfekte Golfwetter, 18 Grad. Daher hatten wir spontan überlegt, eine Runde in der traumhaften Natur zu verbringen und uns ein wenig beim Golfen zu ärgern. Wer Golf spielt weiß, warum ich von ärgern spreche…
Denn wenn man nur so selten spielt wie wir, der kann auch nicht erwarten, dass die Bälle gleich so fliegen, wie man möchte. Zum Glück gibt es bei dem 9 Loch Golfplatz Tirrenia, direkt an der Küste zwischen Pisa und Livorno, kein Wasser und keine hohen Roughs, so dass man seine Bälle immer wieder findet. Der Golfplatz ist wunderschön in einem Pinienwald gelegen und ist zum Glück nicht ganz so schwer zu spielen. Relativ flach, keine Wasserlöcher, wenig Bunker und die Längen sind auch ok.Golf in der Toskana Tirrenia

Der Platz war ziemlich voll, so dass wir mit einem sehr netten italienischen Ehepaar aus Viareggio zusammen gespielt haben. Beide sind gebürtige Toskaner und feste Mitglieder in dem Golfclub. Interessanterweise ist er Nuklearforscher und hat eine eigene Firma, die viel mit Deutschland, besser gesagt sogar Hamburg zu tun hat. So kannte er unsere Heimat und wir hatten gleich ein Gesprächsthema. Es war eine sehr angenehme Runde, auch wenn unsere Golfschläge nicht optimal verliefen :-(.

Im Laufe der Golf Runde kamen wir dann immer mehr ins Gespräch, und wie in Italien so üblich, wird am meisten über Essen und Trinken gesprochen. So kamen wir auf das Thema Trüffel, besser gesagt weißer Trüffel aus San Miniato zu sprechen. Im November findet an den letzten 3 Wochenenden im Monat in San Miniato (zwischen Florenz und Pisa) ein berühmter Trüffelmarkt statt. Der weiße Trüffel aus der Toskana ist neben dem berühmten Alba Trüffel fast genauso bekannt, soll genauso gut schmecken, preislich aber günstiger sein. Ich werde auf jeden Fall mal auf den Trüffelmarkt gehen und dann berichten.

Giugliana, die Frau von dem netten Ehepaar aus Viareggio fragte mich zwischen den Golfschlägen, ob ich denn den Trick kennen würde, wie man einen Trüffel aufbewahren könne. „Klar“, sagte ich, „entweder in Reis legen oder (wie ich auch gerade erst gelernt habe) in einem Küchenpapier eingewickelt, könnte man ihn für ein paar Tage oder sogar eine Woche aufbewahren“. Ich war richtig stolz, dass ich mich da so gut auskenne 🙂 . Sie meinte dann aber nur, ja ja, das ginge schon, aber sie hätte einen Trick bzw. Geheimtipp, wie man einen Trüffel sogar über mehrere Monate aufbewahren könne, damit man das ganze Jahr über in den Genuss der köstlichen weißen Knolle kommen könne. Da war ich aber gespannt.

Geheimtipp: Weissen Trüffel einfach einfrieren

schwarzer Trueffel mit Tajarin al tartufo und Trueffelhobel
schwarzer Trueffel mit Tajarin al tartufo und Trueffelhobel

Wie Giugliana von einem Sterne Koche aus ihrer Gegend gelernt hat, kann man den ganz frischen Trüffel (egal ob weiß oder schwarz) einfach in Aluminiumfolie wickeln und dann in die Tiefkühltruhe legen. Vorher noch leicht abputzen mit einem Messer oder einer Bürste (auf keinen Fall mit Wasser). Wenn man ihn dann essen möchte, muss man ihn schnell rausnehmen, sofort tiefgefroren wie er ist reiben und dann den Rest wieder in die Tiefkühltruhe legen. „Am besten“ so Giugliana „man kauft mehrere kleine Trüffel und nimmt dann immer nur einen raus, den man frisch reibt und aufbraucht.“ Am besten natürlich über frische Nudeln wie Tagliatelle oder Tajarin nur mit Butter, dann kommt der Trüffelgeschmack am allerbesten zum Vorschein. Ein genialer Tipp, finde ich, den ich sofort ausprobieren werde, wenn ich an ein paar frische Trüffel herankomme, entweder aus San Miniato oder aus Alba. Ist irgendwie schon dekadent, beim Golfen über weiße Trüffel zu sprechen, oder 🙂

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