Ich habe ja schon das ein oder andere Mal über das Piemont geschrieben, denn es zählt absolut zu unseren Lieblingsecken in Italien. Außer den hervorragenden Weine, hat es auch eine aussergewöhnliche Küche.

Aber neben den köstlichen edlen Rotweinen wie Barolo, Barbera, Barberesco, Nebbiolo gibt es auch einen sehr guten Weißwein dort; den Arneis. Nicht so bekannt, aber wenn man einen der guten und bekannten Winzer erwischt, ist es ein echter Geheimtipp. Mein Lieblings – Arneis ist von „Deltetto“ (auch der Spumante von diesem Produzenten ist übrigens der Hit).

Langhe Tal im Herbst

Langhe Tal im Herbst

Unsere absoluten Rotwein-Favoriten habe ich ja schon ein paar Mal erwähnt, u.z. der Barolo (vor allem der Riserva 2000 und 2001) von Alessandro und Gian Natale Fantino aus Monteforte d´Alba und der Barbaresco von Renato Fenocchio.

Barolo Fässer von Fantino

Barolo Fässer von Fantino

Ein ganz besonderer Genuss ist aber auch der Barolo von Elvio Cogno, der schon mehrere Auszeichnungen bekommen hat. Auch der 2004 Barolo ist schon hervorrangend gelungen, jedoch liegen die Preise bei Cogno um einiges höher als die von Fantino oder Fenocchio, obwohl die Qualitäten sich in nichts nachstehen, finde ich 🙂 .

Aber eigentlich wollte ich über das Essen im Piemont etwas schreiben.
Aber es ist mal wieder typisch für mich, sobald ich an die guten Piemont-Weine unserer Freunde denke, gerate ich wieder ins Schwärmen….

Nun aber zu dem Essen und den kulinarischen Genüssen im Piemont. In der Werbung von Mon Cherie heißt es ja immer die mit der „Piemont Kirsche“.  Dabei gibt es im Piemont so gut wie gar keine Kirschen. Das nennt man einfach gutes Marketing 🙂 .

Nur weil Ferrero aus dem Piemont (größter Arbeitgeber dort) kommt und in Alba die größte Ferrero Produktion und das Innovation-Center“ liegen, hat sich wahrscheinlich ein Schlauer Marketing Kopf die „Piemont Kirsche“ ausgedacht.

Barolo Barrique Fässer im Piemont

Barolo Barrique Fässer im Piemont

In Wirklichkeit kommen die Haselnüsse, aus denen die leckere Nutella Creme gemacht ist, aus dem Piemont. Dort wachsen Mengen von Haselnussbäumen, Reihe an Reihen, aus denen die gute Nuss Nougat Creme hauptsächlich gewonnen wird.

So nun aber zu dem eigentlich Restaurant-Tipp, den ich hier loswerden wollte. Die Osteria heißt „Da Gemma“ in Roddino (Langhe Tal, Piemont) und ist inzwischen leider gar kein Geheimtipp mehr. Zumindest nicht für treue Piemont Reisefans.

Wer aber zum ersten Mal in der Gegend ist, sollte unbedingt einmal bei Gemma vorbeischauen. Aber bitte bitte mit leerem Magen und möglichst am Anfang des Piemont Aufenthaltes.

Wir haben am Anfang unserer Piemont Reise früher den Fehler begangen, am dritten oder vierten Abend zu Gemma zu gehen…. Völlig falsch. Der Grund liegt ganz einfach darin, dass man sich bei Gemma „überißt“.

Es gibt, wenn man jeden Gang zumindest mal probiert, insgesamt 14 Gänge (Minimum). Das schöne an Gemma ist, dass sie immer noch selbst kocht, es gibt jeden Abend seit Jahren fast das gleiche Menue. Sie ist immer im Restaurant anzutreffen, hat inzwischen sogar ein Kochbuch mit ihreren Geheimrezepten geschrieben.

Traumhafter Blick auf La Morra

Traumhafter Blick auf La Morra

Die Gerichte sind alle so lecker sind, dass man keinen Gang auslassen möchte. Das Gefährliche bei ihr ist, dass sie auf jeden Tisch die großen gefüllten dampfenden Schüsseln stellt, und es jedem Gast selbst überlassen ist, wieviel er sich von den Köstlichkeiten auf den Teller löffelt.

Eine Bekannte von mir habe ich dort mal hingeschickt und wenn ich sie heute noch (nach 4 Jahren) auf das Essen bei Gemma anspreche, lächelt sie nur gequält und sagt, sie habe sich noch nie in ihrem ganzen Leben so „überfressen“ und vollgegessen gefühlt, wie an diesem Abend.

Denn sie hat nicht nur alle Gänge gegessen, sondern bei dem einen oder anderen Gang auch noch nachgenommen… das ist natürlich ein Frevel und man muss das vorher wissen….

Vor allem sollte man wissen, dass es mindestens 4 verschiedene Nachtische gibt, von denen einer leckerer als der andere ist. Vor allem die Meringa ist mein absoluter Lieblingsnachtisch.

Eigentlich handelt es sich bei der Meringa von Gemma „nur“ um eine Masse aus selbstgemachten Baiser als Basis mit kandierten kleingeschnittenen Kastanien und Schokoladenstückchen in einer Sahnecreme.

Völlig simpel, hat aber bisher jeden meiner Freunde umgehauen, so lecker ist das. Ich merke gerade, dass ich noch einige Artikel über Gemma und ihre Kochkünste schreiben muss, denn ihr Restaurant und ihr Essen sind einfach einmalig.

Wenn man dann am Ende auch noch eine Rechnung für dieses opulente, leckere Mahl inklusive guter Weine bekommt (schwankt zwischen 25 und 35 Euro pro Person), die mehr als fair ist, dann geht man als völlig glücklicher aber etwas „ überessener“ Gast nach Hause.

Die nächsten Tage werde ich noch ein wenig mehr über Gemma und das Piemont berichten…. A presto.

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